Verwaltung und Politik mit wirklicher Bürgernähe

Hier vor Ort können wir die vielfältigen Herausforderungen nur gemeinschaftlich und mit gegenseitigem Vertrauen bewältigen. Dass beispielsweise unsere örtlichen Landwirte sich im Frühjahr bei ihrem Protest gegen die Einstufung ihrer Flächen als rotes, mit Nitrat belastetes Gebiet zunächst allein gelassen gefühlt hatten, darf nicht passieren. Wenn unsere örtlichen Bauern, aber auch Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Tourismus oder unser Vereinswesen um ihre Existenz bangen – gerade in heutiger Zeit – darf die Politik und die Verwaltung sie mit ihren Sorgen nicht alleine lassen. Um bei Planungs- und Entscheidungsprozesse zu umsetzbaren und tragfähigen Lösungen zu kommen, müssen betroffene Bürger*innen gut eingebunden werden. Auf Gemeindeebene kann die Samtgemeindeverwaltung bei diesen Prozessen unterstützen. Die Bürgersprechstunde,  zusammen mit den Gemeindebürgermeistern, werde ich beibehalten. Mein Augenmerk wird dabei auch auf Verständlichkeit und Transparenz liegen. Ich möchte unsere Bürger*innen bei ihren Maßnahmen gegen den Klimawandel und dessen Folge unterstützen. Dies durch Informationskampagnen oder auch – bei politischer Unterstützung im Samtgemeinderat – durch Förderungen, durch Zuschüsse für die nachträgliche Installation von Wasserspeichern auf privaten Grundstücken oder Prämien zur Pflege und Erhalt von altem Baumbestand und Streuobstwiesen.

 

Wie entwickeln sich unsere 21 Dörfer?

Unsere lebenswerten Dörfer mit ihrer umgebenden Natur bewahren – im Verbund mit der örtlichen Landwirtschaft und die Förderung von naturverträglichem, aktiven Tourismus. Dazu Sicherung und Ausbau der Gesundheitsvorsorge vor Ort, die Entlastung der pflegenden Angehörigen und die Entwicklung der Infrastruktur mit Umsetzung klimaneutraler Konzepte. Das sind für mich die markanten Bausteine, die es gilt, gemeinschaftlich umzusetzen. Darüber hinaus sollten wir versuchen, die Samtgemeinde mit den vielfältigen Anlagen zur regenerativer Energiegewinnung als Modellregion für grüne Wasserstoffgewinnung zu etablieren. Das ist die Zukunft. Und Grün hat dafür die besten Lösungsansätze. Hierzu möchte ich zusammen mit den Gemeinden kommunalpolitische Leitlinien entwickeln und diese in ein regionales Entwicklungskonzept für unsere 21 Dörfer einbinden. Dabei ist die wirtschaftliche Entwicklung, maßvolles nachhaltiges Wachstum - im Verbund mit der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs, der Erhalt und Ausbau von Grundschulen und Kindergärten in Gleichklang zu bringen. Auch der Biotopschutz und eine Biotopvernetzung auf Gemeindeebene zur Sicherung unserer regionalen Umwelt sind mitzudenken. Eine ernsthafte und intensive Beteiligung der Bürger*innen an der Entwicklung der Leitlinien und eines regionalen Entwicklungskonzept ist dabei mit umzusetzen. Für die Finanzierung von Projekten sind realistische Projektperspektiven zu entwickeln: Was ist wirtschaftlich umsetzbar? Wo können wir Unterstützung erfahren? Die gute Verbindung zu Förderstellen müssen gehalten werden, Förderprogramme und Co-Finanzierungsmöglichkeiten sollen immer im Blick bleiben. Das Grundzentrum Amelinghausen benötigt eine verstärkte Innenentwicklung und intensive Bemühungen zur Wiederbelebung der Ortsmitte. Ein regionales Radwegenetz für Alltag und Tourismus muss die Gemeinde- und Wirtschaftswege in der Samtgemeinde einbeziehen. Dies kann nur unter Beteiligung von Landwirtschaft und Forst gehen, damit Konflikte erst gar nicht entstehen. Ein Augenmerk muss dabei auch auf eine gute Wegweisung und digitale Darstellung der Radwege gelegt werden. Schwimmbäder sind schwerlich wirtschaftlich mit Gewinn zu betreiben. Trotzdem ist das Waldbad in Amelinghausen als sozialer Ort sicher zu erhalten. Ziel ist vorrangig die langfristige Sicherung der Finanzierung und eine angemessene Erneuerung der Anlage. Die Mitglieder der Freiwillige Feuerwehr in der Samtgemeinde Amelinghausen und den Mitgliedsgemeinden sind ehrenamtlich tätig. Sie retten Leben. Die Ausstattung einer moderne Freiwillige Feuerwehren ist deswegen entsprechend der technischen Entwicklung stetig anzupassen.

 

Zusammenhalt in der Region

Viele Dinge, die im Kreistag beschlossen werden, gestalten unseren Alltag und unsere Lebensgrundlagen. Als Samtgemeindebürgermeisterin möchte ich den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Samtgemeinden im Landkreis Lüneburg und der Kreistagspolitik verstärken und die Interessen der Samtgemeinde Amelinghausen im Landkreis konzeptionell stark und klar vertreten. Mit unseren direkten Nachbarsamtgemeinden – auch über die Landkreisgrenze hinaus – können wir besonders bei der Infrastruktur Synergien ausbilden. So besuchen schon heute Kinder aus der Samtgemeinde Ilmenau den Kindergarten in Betzendorf, und Wander- und Radwege enden nicht an der Samtgemeindegrenze. Für Touristen ist eine Samtgemeinde allein zu klein, eine sichere Stärkung des zeitgemäßen Kurztourismus erzielen wir nur zusammen mit den umliegenden touristischen Zielen im und außerhalb des Naturparks Lüneburger Heide. Die Anbindung an den Heide-Shuttles war dabei ein erster, wichtiger Schritt.

 

Soziales/Gesellschaft

Soziales Miteinander – soziale Teilhabe
Nur durch ein Miteinander über alle Generationen hinweg funktioniert sozialer Zusammenhalt. Dies ist in unseren Dörfern oft noch gelebte Kultur. Um dies zu erhalten, müssen wir vorsorgen. Ich nehme Kinder und Jugendliche ernst. Deswegen möchte ich mit Ihnen ins Gespräch kommen, an den Orten, die für sie wichtig sind. Mit einer regelmäßigen Bürgermeisterin-Sprechstunde in der Grundschule, in den Jugendeinrichtungen oder auch an anderen Orten werde ich ein persönliches Gesprächsangebot einrichten.

Krippe, Kindergärten und Grundschulen
Unsere Krippe, die Kindergärten und Grundschulen unterscheiden sich voneinander und haben eigene Schwerpunkte. Dies soll so bleiben und an den Standorten weiterentwickelt werden. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung kann nur auf gegenseitiges Vertrauen basieren. Ich halte es für wichtig, dass bei bestimmenden Entscheidungen der Politik, die Mitarbeiterinnen mit eingebunden werden. Das Wissen liegt bei den vor Ort Tätigen - die Unabhängigkeit für fachliche Entscheidungen ist zu erhalten. Zur Förderung interkulturellen Kompetenz, als auch für eine Bildung mit nachhaltiger Entwicklung von Kindern, gehört die Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten und Personen. Auf Samtgemeindeebene möchte ich mithelfen, Vereine und Einzelpersonen zu motivieren, ihr Wissen, Können und die eigene Motivation an die Kinder weiterzugeben. Um die kreativen Ideen der drei Schulgemeinschaften zu unterstützen, sollte für die Grundschulen ein „Innovationsbudget“ geschaffen werden. Dieses sollte durch die Schüler*innen nach selbst gewählten Kriterien eingesetzt werden. Sie erhalten dadurch Partizipationsmöglichkeiten und gestalten ihr Umfeld mit. Inklusion sollte in unseren Kindergärten und Grundschulen grundsätzlich möglich sein – dies geht nur mit ausreichendem und ausgebildetem Personal und den erforderlichen Raumkonzepten. Die laufende Verbesserung der Qualität der Kindergarten- und Schulspeisung möchte ich vorantreiben.  Kinder benötigen eine gesunde Ernährung und ein Wissen um die Herkunft und die Entstehung von Lebensmitteln.

Jugendarbeit
Jugend braucht Orte, wo sie ungestört und für sich sein kann. Unsere drei Jugendtreffs sind dabei sehr wichtige Einrichtungen. Ich bin überzeugt, dass es gut ist, Jugendlichen Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Umfeldes zu geben. Mit der freien Jugendarbeit schaffen wir für die  Kinder und Jugendliche die Voraussetzung.  Bei Themen, die Kinder und Jugendliche mit betreffen, möchte ich sie im Zusammenspiel mit unseren Jugendarbeitern noch mehr beteiligen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl.

Barrierefreiheit
Unsere Infrastruktur muss barrierefrei gestaltet sein. Menschen sollen Wege selbständig bewältigen können. Dieser Grundsatz ist auch auf digitale Strukturen anzuwenden. Dabei ist die Anpassung zur Barrierefreiheit bei Neubauten und auch bei bestehenden öffentlichen Gebäuden der Samtgemeinde und der Mitgliedsgemeinden laufend zu betreiben. Viele Bushaltestellen in der Samtgemeinde sind nicht barrierefrei – hier möchte ich die Gemeinden dabei unterstützen den Ausbau der Haltestellen voranzutreiben. Im Straßenraum ist bei Erneuerung und Umbau der Wege der Grundsatz der Barrierefreiheit einfach zu erreichen und darf nicht „vergessen“ werden.

Vereine
Vereinsleben in der Samtgemeinde ist vielfältig und breit gefächert. Hier regional besser zu werben und zu vernetzen, dies möchte ich als Unterstützung aus der Samtgemeinde heraus ermöglichen. 

 

Gesundheit und Pflege

Auch in der Samtgemeinde Amelinghausen folgt die Altersstruktur der Bevölkerung der demografischen Entwicklung - wir werden immer älter und der Altersdurchschnitt steigt. Auf den Dörfern werden noch viele ältere Menschen zuhause von ihren Angehörigen gepflegt – auch und gerade mit Unterstützung des Pflegedienstes. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Angehörigen eine Entlastung bei ihrer sozialen Leistung ermöglicht wird. Dies kann nur in Abstimmung mit dem örtlichen Pflegedienst und Unterstützung durch Sozialträger erfolgen.  Auch die medizinische Versorgung muss perspektivisch über die vorhandenen Arztpraxen hinaus gesichert werden: * Online-Sprechstunden sind nur mit der erforderlichen Netzausbau möglich * Versorgung mit Palliativmedizin vor Ort ist zu sichern * Barrierefreie Arztbesuche mit öffentlichen Personennahverkehr müssen möglich sein. Diese „Bausteine“ für eine zukunftssichere ärztlichen Versorgung in der Samtgemeinde zu verwirklichen, dafür werde ich mich einsetzen.

 

Wirtschaft in der Samtgemeinde

Unsere regionale Wirtschaft hat viele Akteure: Dienstleister, Gesundheitswirtschaft, Landwirtschaft, Handwerk, Tourismus, Kunstgewerbe und noch andere. Die Stärkung der regionalen Wirtschaft und Vernetzung mit den örtlichen Kunden und Verbrauchern muss über unsere Samtgemeindegrenze hinaus gedacht werden. Um die Betriebe und Unternehmer zu unterstützen, möchte ich Räume schaffen, die Erzeuger und Verbraucher sowie Verarbeitung und Vermarktung zusammenbringen. Hierzu können wir eine digitale oder auch eine analoge Plattform schaffen, die den Informationsaustausch, die Selbstvermarktung und Selbstdarstellung ermöglicht. Hierbei ist die Initiative der Akteure genauso wichtig, wie der weite Blick über den Tellerrand bei der Verwaltung. Erforderliches Wachstum unsere Wirtschaft muss mit Umsicht durch Samtgemeinde und Mitgliedsgemeinden angeregt und unterstützt werden. Für lebendige Dörfer brauchen wir auch immer wieder neue Akteure. Digitalisierung kann Unternehmen und Dienstleister raus aus der Stadt auf die Dörfer bringen. Mit unserer Lage im Einzugsgebiet der Metropolregion Hamburg haben wir beste Voraussetzungen, um für neue Entwicklungen zu werben, und auf gemeindlicher Ebene, durch Ausweisung von Gewerbegebieten die materiellen Voraussetzungen zu schaffen. Die gute verkehrliche Anbindung der 21 Dörfer muss klimaneutral entwickelt werden, ansonsten werden wir mit steigenden C02-Kosten absehbar weniger Neubürger*innen gewinnen. Auch um Auszubildende und Fachkräfte zu finden, ist eine gute Erreichbarkeit der Ausbildungs- und Arbeitsstätten mit öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig. Deswegen ist die Anbindung an das regionale Bahnnetz sowie die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs und die Einrichtung von Mobilitätspunkten in den Dörfern in der Samtgemeinde ein vorrangiges Thema.